Am letzten Samstag fand in Lac Megantic die sechste Station der diesjährigen Fina 10km Weltcupserie statt. Für Christian und Nadine stellte dieser Wettkampf, trotz jahrelanger Erfahrung im Freiwasser, eine neue Herausforderung dar. Für beide war es das erste Mal, dass sie einen See in gerader Linie überquerten, anstatt wie sonst im Open Water üblich auf einem Rundkurs zu schwimmen. Das Rennen wurde auf der gegenüber liegenden Seeseite im 10km entfernten Piopolis gestartet. Während des Rennens wurden die Schwimmer von einem Führungsboot geleitet und, neben zahlreichen Zuschauerbooten, vor Allem von ihren Kajaks begleitet. Dabei dienten die Kajaks nicht nur für die Sicherheit der einzelnen Schwimmer, sondern auch für ihre Verpflegung während des Rennens – diesmal waren also nicht nur die Sportler, sondern auch die Betreuer sportlich gefordert.Da es weder Pflichtbojen, noch einen fest vorgeschriebenen Weg gab, konnte jeder Sportler seine eigene Taktik wählen, was gerade im Männerfeld für einen interessanten und bis zum Ende spannenden Wettkampf sorgte:
Zu Beginn des Rennens hatte sich der Australier Trent Grimsey, von der Führungsgruppe unbemerkt, auf die andere Seeseite durchgeschlagen, um dort ohne Verfolger einen Ausreißversuch zu starten. Als Christian durch seinen Betreuer davon erfuhr, entschied er sich dem erfahrenen Australier, der im Vorjahr auf der gleichen Strecke gewonnen hatte, zu folgen und startete eine erfolgreiche Aufholjagd. Indessen konnte sich der Russe Dratsev auf der anderen Seeseite erfolgreich vom Feld der restlichen Schwimmer absetzen und seinen Vorsprung bis auf zwei Minuten ausbauen. Erst zwei Kilometer vor dem Finish bemerkte Christians Kajakfahrer die Attacke des Russen und eine erneute Verfolgungsjagd begann, der weder der Australier, noch der Brasilianer Do Carmo folgen konnten. Am Ende reichte es nicht ganz, um die verlorenen Meter wieder aufzuholen, sodass Christian mit 38 Sekunden Rückstand zweiter wurde. Zwanzig Sekunden später kamen der Brasilianer als dritter und der Australier als vierter weit vor der Verfolgergruppe ins Ziel.
Seine Ehefrau Nadine belegte beim sehr stark besetzten Weltcup einen sehr guten sechsten Platz. Der Sieg sowie die Plätze drei und vier gingen an die Topschwimmerinnen der USA. Zweite wurde die Gesamtweltcupführende Cuhna aus Brasilien. Mit diesem Ergebnis konnte sich Nadine auf den zweiten Platz der Weltcupgesamtwertung vorschieben und hat nun insgesamt zehn Punkte Vorsprung auf Rang drei.
Ergebnisse Männer und Frauen: hier